Titel EINE NATURGESCHICHTE DER STANDARDIDEEN
Jahr 2007
Material Bambus, Klinken, Plastikbecher, Foto
Maße Variabel
Ort Bonner Kunstverein
Info
Die Installation geht der Faszination und Spannung von Systematik und ihrer Fehlleitung nach. Die Arbeit wurde ursprünglich im Jahr 2007 für eine Ausstellung mit jüngeren Positionen konzeptueller Kunst im Kunstverein Bonn konzipiert. Umgeben von einem archaisch anmutenden, scheinbar stetig wachsenden Bambuswald trifft der Betrachter auf die Fotografie von einer geschlossenen Tür und auf eine Sammlung von glänzend polierten Türklinken. Die Geschichte eines besonderen Hauses rollt sich auf, jenes Hauses, das der Philosoph Ludwig Wittgenstein 1925 für seine Schwester in Wien entworfen hat. Das Gebäude erscheint als gestalterischer Ausdruck der frühen Sprachphilosophie von Wittgenstein. Darin verfolgte er die Idee einer exakten Idealsprache, wie sie vor allem in der Wissenschaft Anwendung findet. Auch die Türklinken im Haus waren präzise geplante Sonderanfertigungen, die später von der Firma FSB Franz Schneider Brakel übernommen und an ihre eigenen Standards angepasst wurden. Die kleinen Änderungen erscheinen sehr pragmatisch, ganz ähnlich wie sich Tierarten mit der Zeit an ihren natürlichen Lebensraum anpassen.